Gold kaufen für Anfänger: So kaufst du Goldbarren und Goldmünzen
Du möchtest in Gold investieren und Gold kaufen, bist aber noch ein blutiger Anfänger? Dann ist dieser Artikel perfekt für dich. Schnapp dir eine Tasse Kaffee, mach’s dir bequem und los geht’s.
In Gold investieren
In diesem Artikel werden wir viele Fragen von Frischlingen zum Thema Gold beantworten. Hierzu gehören selbstverständlich der Sinn und Unsinn sowie Vor- und Nachteile des beliebten Edelmetalls. Wir selbst besitzen Gold, allerdings nicht zu Hause. Schon gar nicht in irgendwelchen Blumentöppen oder alten Erasco-Büchsen. Auf das Verstecken oder die besonders „phantasievolle Lagerung“ werden wir auch noch eingehen.
Ob du nun 5-10%, 10-20% oder gar nichts von deinem Vermögen in Gold steckst, kannst du ja nach unserem Artikel entscheiden. All deine Kohle sollte hier allerdings nicht investiert werden (siehe Vor- und Nachteile). Viel Spaß!
Warum Gold kaufen?
Selbst moderne Männer (und Frauen) können auch heute noch dem Goldrausch verfallen, angeheizt von Weltuntergangspropheten, die oft selbst Edelmetallhändler sind. Neben Edelmetallhändlern können auch Sportschützenvereine einen regen Zulauf verspüren. Die beste Krisenversicherung: Ein paar Knarren und Golddublonen im Tresor. 😉
Ja, Gold kann man tatsächlich als eine Art Versicherung bezeichnen. Unserer Meinung nach aber nicht für die Zombie-Apokalypse oder den 3. Weltkrieg (in diesen Fällen hättest du andere Sorgen!), sondern als Schutz vor der bösen Inflation. Deine Kohle verliert stetig an Kaufkraft. In 10 Jahren wirst du immer noch 1000 Euro auf dem Konto haben, aber weitaus weniger davon kaufen können, das ist Fakt!
Der Goldmarkt ist ein relativ kleiner Markt, zumindest dann, wenn wir ihn mit Aktien, Anleihen und Immobilien vergleichen. Steigt die Inflation spürbar an (was dank des fleißigen Gelddruckens der Notenbanken kein abwegiges Szenario ist), so werden wahrscheinlich viele Anleger auf die Idee kommen, Gold zu kaufen. In diesem Fall zieht der Goldpreis an.
Du siehst: Gold korreliert nicht positiv mit Aktien. Im Sinne eines breit gestreuten bzw. diversifizierten Portfolios kann das zusätzliche Investment in Gold sinnvoll erscheinen.
Fehler beim Goldkauf
Vorweg: Wir sprechen übrigens nur über physisches Gold, sprich echte Münzen und Barren, die du direkt in deiner Hand halten könntest.
- Du findest extrem günstige Angebote auf ebay und schlägst dort zu. Hier gibt es leider sehr viele Fälschungen.
- Du kaufst Gold in kleinen Stückelungen. So werden dir oft und gerne winzigste Barren angeboten (z.B. 1 Gramm). Die Aufpreise für solch kleine Goldinvestments sind sehr groß. Unserer Meinung nach solltest du Sparen, bis du dir eine Unze (31,1 Gramm) und somit ´ne ordentliche Goldmünze leisten kannst (minimal 1/2 Unze).
- Du kaufst dein Edelmetall bei deiner Bank vor Ort. Auch hier wirst du i.d.R. zu teuer „bedient“. Gold kauft man bei seriösen Edelmetallhändlern über ihren Online-Handel oder direkt vor Ort. Auf gold.de kannst du dir eine Übersicht verschaffen.
- Du kaufst Goldmünzen und lagerst sie in Fake-Suppendosen und/oder Fake-Büchern, welche ängstlichen Mitmenschen gegen teures Geld im Internet angeboten werden. Hierauf werden wir noch detaillierter zu sprechen kommen.
- Du kaufst nur Gold, aber keine Aktien. Gold ist ein Sachwert von vielen und sollte „lediglich“ ein Bestandteil einer breit gestreuten Anlagestrategie sein. Hast du zu wenig Kohle, um auch noch in Gold investieren zu können, sind Aktien (und/oder ETFs) unserer Meinung nach die erste Wahl, da Gold keine Erträge abwirft und Lagerkosten verursachen kann.
- Du verwechselst Sammlermünzen mit Anlagemünzen. Anlagemünzen werden in großer Zahl hergestellt. Das Motiv und die Auflage haben an sich keine Bedeutung, es geht fast nur ums Gold. Man spricht auch von den sogenannten „Bullionmünzen“. Kaufst du Sammlermünzen, so zahlst du i.d.R. wesentlich mehr, als der Goldbestandteil wert ist. Hier spekulierst du natürlich auf Wertsteigerungen, was u.a. der Seltenheit geschuldet ist. Für unsere Zwecke sind nur Anlagemünzen interessant.
Die gängigsten Anlagemünzen
Die wohl bekannteste Anlagemünze ist der „Krügerrand“ aus Südafrika. Hinzu kommt die „American Eagle-“ und „Maple Leaf-Münze“. Auf Grund der zahlreichen Stückzahl sind insbesondere diese Münzen relativ günstig im Vergleich zu Prägungen, die in kleineren Auflagen hergestellt wurden. Natürlich gibt es zahlreiche weitere Anlagemünzen.
Auch hier solltest du dich mal auf www.gold.de etwas genauer umschauen. Aufpassen (gehobener Zeigefinger! ;)): Auch wenn das sehr schnell passiert, verfalle nicht dem Goldrausch, denn dieser führt oft zu unreflektierten und euphorischen Käufen.
Wo Gold kaufen?
Wie gesagt, wir kaufen unser Gold ausschließlich bei zertifizierten und seriösen Edelmetallhändlern, die wir auf gold.de finden. Entweder du bestellst direkt online, sodass dir ein unauffälliger Sicherheitsdienst die Münzen nach Hause bringt, oder du hast einen guten Edelmetallhändler in deiner Nähe und kaufst direkt vor Ort, am besten über ein „anonymes Tafelgeschäft“.
Anonymes Tafelgeschäft
Ganz einfach: Du bezahlst vor Ort gegen Bar, ohne das deine Personalien aufgenommen werden, und gehst wieder. Punkt. In Deutschland ist dieses Tafelgeschäft bis maximal 1.999 Euro (auf einmal) erlaubt. Jetzt fragst du dich möglicherweise, warum man das tun sollte. Hm, die Gründe sind wahrscheinlich sehr vielschichtig. Manch Ehemann (auch Ehefrau) möchte sein (ihr) Vermögen vor dem Partner geheim halten, auch was eine mögliche Scheidung und die damit verbundene Vermögensaufteilung betrifft. 😉
Viele Anleger haben allerdings eher vor einem Goldverbot (große) Angst. Wenn du Online bestellst, so hinterlässt du deine Daten. Sollte es dazu kommen, dass Bürger nur einen kleinen oder gar keinen Goldanteil besitzen dürfen, so weiß der Staat nicht, dass du welches besitzt.
Goldverbot
In der Vergangenheit kam es immer wieder mal (in diversen Staaten) zu Goldverboten, sodass die Bürger (anteilig) ihre Bestände abgeben mussten, ansonsten drohte eine Strafe. Der Besitz wird i.d.R. dann verboten, wenn sich Staaten in einer heftigen Währungskrise, z.B. durch eine extreme Verschuldung, befinden.
In dieser Situation misstrauen viele Anleger der eigenen Währung und „flüchten“ in Edelmetalle, was die Krise nur noch unterstützt. Um der Währung zu helfen, können Staaten nun diese Goldverbote erlassen. Wir persönlich halten das nicht für Wahrscheinlich, da dieser Weg mit einem enormen Aufwand verbunden ist. Zudem kann die Effektivität hinterfragt werden. Bei Interesse kannst du dich auch hier weiter belesen: Keine Angst vor einem Goldverbot! (pro aurum)
Lagerung von Gold
Wir gehen die Sache mal andersherum an und erzählen dir, wo wir als Einbrecher nachgucken würden, falls wir in deine Bude steigen:
Blumentöppe, Bett und Matratze, (doppelte) Schrankwände, in und hinter Bildern, (Fake-)Suppendosen und (Fake-)Ordner sowie Bücher, gut und günstig-Tresore vom Baumarkt (gehen fix auf), Koffer, alle Schubladen (auch von unten), hinter Schreibtischen und Regalen, Stofftiere, Gesellschaftsspiele, DVDs, CDs, Computergehäuse, Spardosen (logisch), Kühlschrank, im Keller werden alle Regal erstmal begutachtet, Schuhkartons, lose Fliesen im Badezimmer (oder sonst wo) etc. etc.
1. Regel: Alles was du an Fake-Aufbewahrungsmitteln im Internet kaufen kannst, kennt jeder Einbrecher (neben den gängigen Verstecken). Ergänzend ist jeder 100 Euro Baumarkttresor innerhalb von Sekunden offen.
2. Regel: Du willst das Zeug zu Hause einlagern, dann kauf dir einen zertifizierten und mehrere 100kg schweren Tresor und versichere deine Edelmetalle. Diese Tresore sind leider teuer!
Gold im Garten vergraben
Manch Opa hat nach Jahrzehnten auch vergessen, dass er Gold im Garten verbuddelt hat. Hier freuen sich dann irgendwann andere Leute über diesen Schatz (Hauskäufer, Bauarbeiter etc.). Somit finden wir persönlich die Eichhörnchen-Methode auch nicht besonders geeignet. Willst du unbedingt deine Münzen anonym zu Hause haben (ohne dass deine Versicherung Bescheid weiß), dann musst du dir viele Verstecke ausdenken. Nicht alles sollte an einem Platz deponiert werden.
Ach ja: Erzähl niemandem etwas davon, auch nicht deinen Freunden! Bei Bierlaune wird oft (auch mit falschen Zuhörern) gequatscht! Tipps zur heimisch-sicheren Einlagerung können wir dir leider nicht geben, sei kreativ, denk wie ein Einbrecher! 😉
Wir selbst haben kein Gold in unseren vier Wänden, sondern nutzen sowohl die gesicherte Lagerstätte eines Edelmetallhändlers sowie das Prinzip vom Tresorgold. Was das ist, erklären wir dir jetzt.
Tresorgold
Jetzt gibts authentische „Werbung“ aufs Auge gedrückt: Stell dir vor, dass ein Anbieter große Goldbarren kauft, diese in Hochsicherheitstresoren lagert und du Anteile von diesen Barren (oder bei genügend Kleingeld auch komplette Barren) erwerben kannst. In diesem Fall spricht man vom Tresorgold. Zudem hast du einen Auslieferungsanspruch. Ob du nun selbst vorbei gehst oder dir das Edelmetall zusenden lässt, ist vom Anbieter und/oder deinen Vorlieben abhängig. In der Regel wird dieser Anspruch jedoch nicht wahrgenommen, da man froh ist, dass das Gold sicher bei einem seriösen Unternehmen liegt.
Sprechen wir von Seriosität, so wird DEIN Gold einfach nur vom Unternehmen verwahrt und nicht weiterverliehen, es ist tatsächlich zu 100% vorhanden und in deinem Besitz! Investorenversprechen!
Das Handelssystem ist übrigens sehr einfach und intuitiv bedienbar. Natürlich gibt es noch weitere und äußerst professionelle Tresorgold-Unternehmen, mit denen wir persönlich aber keine Erfahrungen sammeln konnten. Wir haben uns von vornherein aufgrund der geringen Kosten für BullionVault entschieden.
„Und was fällt an Gebühren an?“
Vorweg: Wenn du keine Probleme damit hast, dass das Gold nicht „mal eben“ angefasst werden kann, dann ist diese Variante absolut zu empfehlen. Glaubst du allerdings an die (Zombie-)Apokalypse und möchtest den Bauern direkt mit Golddublonen bezahlen, dann ist Tresorgold nichts für dich. 😉
Für Gold zahlst du 0,01% an Lagergebühren von deinem Anlagevermögen, minimal jedoch 4 Dollar im Monat. Somit wären das Kosten, die mindestens 48 Dollar im Jahr betragen. Ein sehr kleiner Wert im Verhältnis zu Bankschließfächern oder einem eigenen und kleinen (jedoch halbwegs sicheren) Tresor. Hinzu kommt, dass hier bereits die Versicherungsgebühr inklusive ist. Sollte irgendjemand wider Erwarten in diese Hochsicherheitstresore einbrechen, ist dein Gold versichert! Das nur am Rande.
Wenn du kaufst und/oder verkaufst, so fällt noch eine 0,5%ige Provision an. Sehr wenig, wenn wir das mit Aufpreisen für Münzen und Barren im Handel vergleichen. Solltest du steinreich sein und extrem viel anlegen, so reduzieren sich diese Gebühren.
Vor- und Nachteile von Gold
Auch hier kommt der allseits bekannte Investor Warren Buffett ins Spiel:
„Gold wird irgendwo auf der Welt aus der Erde gegraben. Dann schmelzen wir es zu Barren, bauen einen unterirdischen Tresor und graben es wieder ein. Wenn uns Außerirdische dabei beobachten, es käme ihnen reichlich obskur und seltsam vor.“
Anders ausgedrückt: Gold kostet Lagergebühren, hat keinen großen wirtschaftlichen Nutzen und wirft keine Erträge ab (wie beispielsweise Aktien). Genau aus diesem Grund sollte auch nur ein unserer Meinung nach kleinerer Anteil deiner Kohle in Gold investiert werden (evtl. 10%), aber das ist ja deine Sache…
Trotzdem: Besonders vorteilhaft erscheint, dass Gold ein sehr knappes Gut ist. Bisher wurde auch weltweit relativ wenig gefördert (187.200 Tonnen, Stand 2016). Dass es nicht mit Aktien korreliert, haben wir ja schon als positiv (im Sinne eines diversifizierten Portfolios) thematisiert. Seit tausenden Jahren wird Gold von der Menschheit als Vermögenswert und sogar Währung akzeptiert, das wird sich so schnell nicht ändern. Gold ist eine gute Möglichkeit, um einen kleinen Anteil seines Vermögens (auch vor der Inflation) zu schützen. Kursschwankungen gibts natürlich wieder als „Geschenk“ oben drauf, aber das kennst du ja bereits von den Aktien.
Gold erwirbst du ohne Mehrwertsteuer, solange der Goldgehalt von Münzen nicht unter 900/1000 liegt. Das trifft übrigens auf die vorgestellten Anlagemünzen zu. Du kannst dein Gold nach einer einjährigen Haltedauer mit Gewinn sogar steuerbefreit verkaufen.
Selbstverständlich kaufen wir auch Gold mit einem langfristigen Anlagehorizont und nur mit Geld, das wir nach besten Wissen und Gewissen (aus unserer momentanen Perspektive) nicht zum Leben benötigen.
Wie sieht es bei dir aus? Aktien von Goldminen?
Jetzt wollen wir natürlich noch wissen, was du von der Thematik hältst. Besitzt du Edelmetalle oder hast in Zukunft vor, dir welche anzuschaffen?
Wir werden immer wieder nach Betreibern von Goldminen und deren Aktien gefragt. Hier eine konkrete Antwort: Ja, kann man machen, hat aber NICHTS mit Vermögensschutz, sondern mit reiner Spekulation zu tun. Sie sind oft hochvolatil (sprunghaft im Kurs) und korrelieren nicht zwangsläufig mit dem Goldkurs.